Liebe Steffi, für alle, die dich noch nicht kennen: Wer bist du – und wie würdest du dich in drei Sätzen selbst beschreiben?
Hi, ich bin Steffi! Bei mir gibt’s keinen Standard, sondern immer ganz besondere Lösungen, die eben anders sind und ganz individuell zu dir passen. 2021 habe ich die Newsletterwelt mit meinem Newslettermagazin revolutioniert und zeige allen vielseitigen, kreativen und (eher) leisen Unternehmerinnen, die einen besonderen Newsletter schreiben wollen, wie sie das mit einem eigenen Magazin umsetzen können. Als Magazinmacherin verbinde ich damit all meine Leidenschaften in einem Thema: Kreativ sein, planen, schreiben, fotografieren, gestalten, lektorieren und anderen eine Bühne bieten.
Du sagst selbst: „Meine Magazinliebe ist groß.“ – Woher kommt diese Leidenschaft?
Meine Leidenschaft für Magazine ist über die Jahre hinweg gewachsen und wächst jedes Jahr noch ein bisschen mehr. Seit der 7. Klasse bin ich mit dem Thema Magazine verbunden. Damals wurde ich als Redakteurin in die Schülerzeitung „points“ geschickt (mein Deutschlehrer hat mein Talent erkannt) – das ist jetzt 30 Jahre her. Und das ging dann so weiter: Abschlusszeitungen, Hochzeitsmagazine, Kundenmagazine, Mitarbeiterzeitschriften und viele weitere mehr bis hin zum Newslettermagazin.
Das Besondere am Magazinformat ist seine Vielseitigkeit. Und das liebe ich ganz besonders! Ein Magazin braucht einerseits eine klare Struktur und andererseits viel Abwechslung, damit es spannend ist zum Lesen. Diese Abwechslung und Vielfalt zeigt sich in unterschiedlichen Formaten, Textarten, Längen, Konzepten, Schreibstimmen, Farben, Formen, Bildern, Layouts. Ich könnte endlos weitermachen. In einem Magazin kannst du konzipieren, kreativ sein, schreiben, fotografieren, gestalten. Das ist so vielseitig, dass es – für mich – nichts anderes braucht als „nur“ ein Magazin.
Du hast die magazinschmide gegründet, um vor allem den eher leiseren Unternehmern zu mehr Sichtbarkeit zu verhelfen. Was war der Auslöser – und wann wusstest du: Das Magazinformat ist genau das richtige Werkzeug dafür?
Das war mir direkt in dem Moment klar, in dem ich es selbst für mich ausprobiert habe. Doch bis ich dahin kam, war es eine Reise: Lange suchte ich im Onlinebusiness nach meiner Positionierung. Es fiel mir schwer, weil ich mich nicht auf eine Nische konzentrieren wollte, sondern vielseitig arbeiten, so wie ich auch selbst bin. Dann fragte mich eine Texterkollegin in einem Gespräch, warum ich mich nicht einfach auf Magazine konzentriere – und das war der Moment, in dem es mir wie Schuppen von den Augen gefallen ist: Magazine sind alles, was ich schon immer gemacht habe, und das, bei dem ich alle meine Talente und Fähigkeiten ausdrücken kann. Also positionierte ich mich als Magazinmacherin und testete, wie ich Magazine ins Onlinebusiness übertragen kann.
So entstand im Februar 2021 mein allererstes Newslettermagazin, das mir – übrigens bin ich auch eine eher leise Unternehmerin – geholfen hat, einen qualitativ hochwertigen Newsletter zu kreieren, der mir leichtfällt, und noch dazu gerne gelesen wird. Das fiel mir nämlich vorher unheimlich schwer. Obwohl ich Journalistin und Texterin bin. Aber mit meinem Newsletter wurde ich nicht warm. Mit meinem Newslettermagazin kam ich plötzlich in den Flow.
Es fällt mir viel leichter, weil ich mich in meinem Magazin verwirklichen kann. Ich kann alle meine Ideen umsetzen, kreativ werden und auch mal etwas Neues ausprobieren. Das Magazin wird trotzdem gelesen – nicht von allen komplett. Aber das ist auch nicht mein Ziel. Meine Leserinnen dürfen sich die Themen und Artikel heraussuchen, die sie ansprechen. Was ich aber erlebe: Alle blättern das Magazin von vorne bis hinten durch. Sie schmökern. Und so bekommen sie viel mehr mit als beim Wegklicken einer Mail oder eines Social-Media-Beitrags.
Vielen leisen Menschen fällt es mit einem Magazin auch viel leichter in die Sichtbarkeit zu kommen. Das Magazin steht im ersten Moment wie eine Schutzmauer zwischen dir und deinen Kundinnen – und es kann so die ersten Hemmungen überwinden. Denn, wenn du als leiser Mensch „aufgetaut“ bist, dann gibt’s kein Halten mehr.
Wie kann man sich denn so ein Newslettermagazin konkret vorstellen – und ist das für alle Branchen, Labels und Unternehmer geeignet?
Das theoretisch zu erklären, ist gar nicht so einfach. Einfach gesagt: Menschen, die sich für dein Magazin interessieren, müssen sich mit ihrer E-Mail-Adresse bei dir anmelden. Danach bekommen deine Leserinnen eine E-Mail mit einem Link zu deinem Magazin und werden auf eine Webseite mit der blätterbaren Magazinausgabe weitergeleitet. Dort können sie digital darin blättern, schmökern und Artikel lesen.
Am besten schaust du dir das aber selbst mal an und erlebst Newslettermagazine hautnah. Dafür habe ich im Sommer 2024 den magazinkiosk gegründet. Das ist ein virtuelles Magazinregal mit vielen tollen Magazinen. Es gibt kostenfreie Leseproben von allen Magazinen und wenn es dir gefällt, kannst du es abonnieren. Dort findest du auch eine tolle Bandbreite an Unternehmern, die ein eigenes Newslettermagazin kreieren. Denn: Magazine sind nicht auf Branchen oder Marken beschränkt. Sie sind für alle ein kraftvolles Sichtbarkeitsformat – für Coaches und Dienstleisterinnen, für Onlineshops und Direktmarketing, für Experten und Unternehmen.
Viele setzen heute auf Social Media oder kurze Newsletter. Warum ist gerade das Magazin – ob gedruckt oder als Newslettermagazin – für dich der Gamechanger, wenn es um Sichtbarkeit geht?
Genau aus diesem Grund: Mit einem Newslettermagazin beschäftigen sich die Leserinnen nicht nur 12 Sekunden wie auf Social Media, sondern um die 20 Minuten. In unserer so schnelllebigen Welt, in der die Aufmerksamkeitsspanne nur noch Sekundenbruchteile andauert, sehnen sich die Menschen nach mehr Verbindung und mehr Tiefe. Sie wollen echte Menschen kennenlernen, Kundengeschichten lesen, sich mit anderen Menschen identifizieren und haben wenig Lust auf Standardgedöns und 0815-Blabla.
Mit einem Magazin schaffst du es, dass sich die Menschen mit dir und deinem Thema beschäftigen. Sie bekommen ein Gefühl für dich und werden sich garantiert an dich erinnern.
Ein Magazin kann aber noch viel mehr. Ein Magazin ist ein Leadmagnet, der die richtigen Menschen in deine Welt zieht – und zwar dauerhaft. Ein Magazin ist ein Kundenbindungsmagnet, mit dem du dafür sorgst, dass die richtigen Menschen auch bleiben und das nötige Vertrauen zum Kaufen aufbauen. Und ein Magazin ist auch ein Freudemagnet, weil du mit Spaß und Kreativität deinen Newsletter regelmäßig kreierst und versendest und dich authentisch zeigst, so wie du bist.
Was unterscheidet ein Magazin von anderen Content-Formaten – und warum passt es so gut zu Labels und Menschen, die Wert auf Qualität, Handwerk und Individualität legen?
Ein Newslettermagazin ist in meinen Augen das vierte Long-Content-Format neben YouTube, Podcast und Blog. Du baust mit der Zeit eine große Content-Bibliothek auf, die du perfekt für dein Content-Recycling nutzen kannst. Damit hast du alle Inhalte, die du je für deine Marketingkanäle brauchst, immer parat. Mit dem richtigen System sparst du dir viel Zeit und sorgst für einen kontinuierlichen Fluss an Inhalten. Ich selbst habe immer viel zu viele Themen und poste mittlerweile meist ein bis zwei Mal täglich, um alles unterzubekommen – und da sind neue und spontane Ideen noch gar nicht eingerechnet.
Das Tolle ist: Die Leser kommen wieder. Sie klicken nicht einfach einen Post oder einen Newsletter weg und dann ist auch der Inhalt weg. Mit einem Magazin kommen die Menschen immer wieder, blättern genüsslich in deinem Magazin, bekommen viel mehr mit, was alles bei dir los ist, und kommen zurück, wenn sie dich mal brauchen. Warum? Du bleibst damit in Erinnerung. Und du positionierst dich als Expertin – denn: ein Magazin, das macht (noch) nicht jeder.
Ein Newslettermagazin ist, wenn es gut gemacht ist (das sage ich bewusst dazu, denn es gibt leider viele „bunte PDFs zum Blättern, auf denen zwar Magazin draufsteht, aber definitiv keins drin ist“), ein Aushängeschild für dich und deine Expertise. Mit jedem Element deines Magazins – egal, ob Name, Aufbau, Design oder Inhalten – präsentierst du deine Persönlichkeit, dein Handwerk, deine Qualität. Und weil du das auf deine Weise tust, wird selbst das fünfte Coachingmagazin ANDERS sein.
Kann man mit Magazinen auch Geld verdienen und Umsatz machen? Denn letztlich ist es das, was wir alle wollen: Verkaufen.
Na klar! Dafür gibt es mehrere Wege: Erstens kannst du deine Angebote im Magazin platzieren und so Umsatz machen. Das funktioniert hervorragend bei Miniprodukten, die als perfekte Ergänzung zu redaktionellen Themen platziert werden.
Zweitens kannst du auch Werbeplätze in deinem Magazin anbieten und dadurch Umsatz generieren. In meinem anders-Magazin gibt es immer die Chance auf einen bezahlten Werbeplatz. Das wird regelmäßig genutzt, weil ich mir zwischenzeitlich eine gute Reputation aufgebaut habe.
Und drittens habe ich im November 2024 das erste Anzeigenmagazin veröffentlicht. Zum Thema Adventskalender konnten sich Adventskalender-Macher mit ihrem Adventskalender einen Werbeplatz in dem Magazin sichern und so die Anmeldezahlen erhöhen. Das Konzept hat so viel Anklang gefunden – es waren fast 70 Unternehmer mit dabei – dass ich das in diesem Jahr zu weiteren Themen umgesetzt habe und noch umsetze. Es gab bereits ein Leadmagnet- und ein Miniprodukt-Magazin. Auf dem Plan für Herbst stehen noch ein Newsletter-Promo-Magazin, ein Bücher-Magazin und wieder das Adventskalender-Magazin.
Diese Sondermagazine sind ein toller Mehrwert für alle: Ein Win für die Leser, die tolle Angebote rund um ein Thema in einem Magazin präsentiert bekommen. Ein Win für die Werbetreibenden, die ihre Angebote qualitativ hochwertig und redaktionell aufgemacht zeigen können, und von der größeren Sichtbarkeit und Reichweite profitieren. Und ein Win für mich, weil so das Magazinformat noch größere Bekanntheit erlangt.
Im September erscheint dein Buch „Magazine machen’s möglich“. Was erwartet die Leser – und wie kann es besonders vielseitigen Unternehmen helfen, ihre Inhalte strategisch zu nutzen?
Ich bin schon voller Vorfreude auf meine Buchpremiere. Damit fusioniere ich die beiden Formate Buch und Magazin, damit meine Leser direkt eine Idee davon bekommen, wie vielseitig ein Magazin sein kann.
Mein Buch hat Kapitel, die jeweils wie eine eigene Magazinausgabe aufgebaut sind. Mit Editorial, Titelthema, Interview, Feature, Dossiers, Mini-Cases und einigen Sonderformaten. Auch das Design ist nicht klassisch: Es gibt zwei Spalten und kleine Erklärungen am Rand. Außerdem steckt viel Umsetzungsmotivation im Buch: Mit Reflexionsfragen, Übungen und mehr, bringe ich die Leser dazu, die ersten Schritte in Richtung Magazin zu gehen.
Das Buch hilft vielseitigen Unternehmern dabei, den Kopf nicht in den Sand zu stecken, sondern ermutigt sie, ihre Vielseitigkeit als Stärke zu erkennen und zu nutzen. Wer sich für ein Magazin entscheidet und es in den Mittelpunkt seines Marketings stellt, der wird dank Long-Content-Format und Content-Recycling viel Zeit und Nerven sparen, wenn es um das strategische Nutzen von Inhalten geht.
Du nennst dich Andersmacherin. Was bedeutet „Anders machen“ für dich – und wie zeigt sich das, wenn du mit Marken oder Unternehmern an ihrer Content-Strategie arbeitest?
Anders machen bedeutet für mich, dass wir anders denken. Es ist wichtig, dass wir nicht immer nur das tun, was wir schon kennen. „Das haben wir schon immer so gemacht“ oder „Das hat bislang auch immer funktioniert“ – das sind Sätze, gegen die ich allergisch bin. Ich suche immer nach Wegen, die für mich oder meine Kundinnen passen. Jeder Mensch ist individuell und das ist auch gut so – und nur weil schon über 150 Unternehmer bei mir ein Magazin gemacht haben, heißt das nicht, dass sie alle Magazine „gleich“ machen. Ganz im Gegenteilt: Ich suche immer nach einzigartigen Lösungen für meine Kunden.
In meinem Live-Gruppenprogramm habe ich schon von einigen Teilnehmern das Feedback bekommen, dass es sich für sie oft nach einem 1:1 anfühlt, obwohl sie doch in einer Gruppe sind. Das zeigt, wie ernst ich es nehme, für jeden das perfekte Magazinkonzept zu finden. Was für mich passt, muss so nicht für dich passen. Wir müssen es nämlich erst noch zu deinem machen!
Viele Unternehmen hadern mit ihrer Vielseitigkeit oder glauben, sich „spitzer positionieren“ zu müssen. Was würdest du gerade kreativen Labels und leisen Unternehmern raten, die sichtbar werden wollen, ohne sich verbiegen zu müssen?
Mein klarer Rat: Bleib so wie DU bist. Wer sich verbiegt oder etwas versteckt, der ist nicht mehr authentisch. Ich persönlich finde es wichtig, dass wir offen und ehrlich mit uns und unseren Kunden umgehen – dazu gehört auch, dass nicht immer alles perfekt ist oder dass wir uns so zeigen, wie wir sind. Und wer sagt denn bitte, dass jemand der gerne Deutsch mag, nicht auch Mathematik mögen darf?
Und gerade heute, in Zeiten von Künstlicher Intelligenz, ist es aus meiner Sicht noch wichtiger, dass wir unsere Persönlichkeit in den Vordergrund stellen. Es gibt Gründe, warum wir unsere Vielseitigkeit in uns vereinen – und die dürfen wir stolz in die Welt tragen.
Wenn du an die nächsten 12 Monate denkst – welche Entwicklung wünschst du dir für die magazinschmide und die Unternehmer, mit denen du arbeitest?
Ich wünsche mir, dass noch viel mehr Menschen von den Newslettermagazinen erfahren und erkennen, dass das Magazinformat eine echte Chance ist auf mehr Sichtbarkeit und Verbindung mit den Kunden.
Und für meine Magazinmacherinnen wünsche ich mir, dass sie ein geniales Magazin für sich entwickeln, das bei ihren Lesern gut ankommt, und sie ihre ganz persönlichen Erfolge damit feiern und ausbauen können – sei es eine wachsende E-Mail-Liste, ein gern gelesener Newsletter, eine Bühne für die Community, Verbindungsaufbau mit Menschen, ein Verkaufsbooster, …
Meine Mission ist es, mehr vielseitige und leise Menschen in die Sichtbarkeit zu bringen – und, wenn ich das schaffe, dann bin ich glücklich.
Vielen Dank, liebe Steffi, für diesen Einblick in deine Arbeit und deine Gedanken. Wer jetzt Lust bekommen hat, mehr über das Magazinformat oder Steffis Arbeit zu erfahren, findet alle Infos in der magazinschmide.