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Andere Länder, andere Schenkkulturen

Eine Flasche Wein oder ein Strauß Blumen, ein paar süße Delikatessen oder ein schönes Accessoire, eine raffinierte Deko-Idee oder doch lieber etwas Nützliches …? Obwohl wir mit unseren hiesigen Geschenktraditionen und gesellschaftlichen Umgangsformen so gut vertraut sind, fällt es nicht immer leicht, das passende Geschenk für diesen oder jenen Menschen auszusuchen. Kommen dazu noch die Sitten und Gebräuche anderer Kulturen, kann es schon mal schwierig werden. Denn hier lauern einige Gepflogenheiten und Erwartungen, die für unbedarfte Auswärtige zum Fettnäpfchen werden können. Damit du auch andernorts mit deinen Geschenken Freude stiftest und niemandem versehentlich auf den Schlips hüpfst, haben wir uns für dich schlau gemacht, wie das mit dem Schenken in anderen Ländern so gehandhabt wird. Was wir dabei Überraschendes und Ungewöhnliches gefunden haben, erfährst du, wenn du weiterliest.

Schenken in Europa: Ein halbwegs sicheres Pflaster

Bewegst du dich in anderen Ländern innerhalb Europas, kannst du dich beim Schenken weitgehend an den Sitten und Gebräuchen deines eigenen Landes orientieren, denn die Unterschiede sind nicht allzu groß. Bedenke aber, dass der Aberglaube in vielen Ländern noch präsenter ist als hierzulande, daher: Blumen lieber in ungerader Anzahl verschenken, da gerade Zahlen in einigen Regionen das Ende symbolisieren und nur bei Trauerfeiern und Beerdigungen angebracht sind. Weiße Chrysanthemen gelten in Frankreich und Italien als Grabschmuck. Und um die Unglückszahl 13 solltest du bei deinen Geschenken generell einen großen Bogen machen.

Feines Naschwerk oder ein edler Tropfen sowie Spezialitäten und Souvenirs aus dem eigenen Land sind als Gastgeschenk in fast allen Ecken unseres Kontinents gern gesehen.

Schenken in Russland: Vorsicht vor Taschentüchern und spitzen Gegenständen

Wenn du einem lieben Menschen in Russland eine Freude machen willst, schenke besser keine unpersönlichen Deko-Artikel. Denn in fast jedem russischen Haushalt wimmelt es bereits von Andenken und Devotionalien.

Spitze oder scharfe Gegenstände symbolisieren Konflikte und Trennungen. Scheren, Messer, Brieföffner, Kakteen und Korkenzieher sind deshalb nicht als Geschenk zu empfehlen, wenn du deine Freunde noch ein Weilchen behalten möchtest. Taschentücher, Hustenbonbons und andere Dinge, die mit Leid oder Krankheit assoziiert werden könnten, sind ebenfalls nicht besonders willkommen.

Artikel bekannter oder besonderer Marken, hochwertige geistige Getränke und anspruchsvolle Köstlichkeiten stehen hingegen hoch im Kurs. Und „Made in Germany“ gilt auch in Russland als Qualitätsmerkmal.

Schenken im Nahen Osten: Immer mit der rechten Hand

Das Überreichen von Geschenken ist hier genauso eine altehrwürdige Tradition wie das Bewirten von Gästen. Wer zu sich einlädt, gewinnt damit Ansehen. Gäste drücken ihre Anerkennung mit großzügigen Geschenken aus. Dabei kommt es weniger auf den Gedanken als auf den tatsächlichen Wert des Präsents an und der darf gerne mit einer pompösen Geschenkverpackung unterstrichen werden. Geschenke mit Bezug zu deiner Heimatregion werden in der Regel sehr geschätzt.

Alkohol und Produkte aus Schweinsleder sind in muslimischen Kulturen tabu, aber auch verzehrbare Geschenke können in einigen arabischen Ländern als Beleidigung aufgefasst werden. Schließlich ist es Aufgabe des Gastgebers, für Speis und Trank zu sorgen.

Wichtig: Geschenke immer mit der rechten, „reinen“ Hand überreichen oder entgegennehmen.

Schenken in Asien: Auch auf die Verpackung kommt es an

In den meisten asiatischen Ländern ist das Schenken eine Kunst für sich. Die Präsente sollten zu den Personen passen, für die sie gedacht sind und dürfen gern eine gewisse Ästhetik mitbringen. Das gilt auch für die Verpackung, denn die ist mindestens genauso wichtig. Hier ist subtile Raffinesse gefragt. Greif bloß nicht zu grellen Farben oder protzigen Schleifen, denn das würde den Eindruck vermitteln, du wolltest mit deinem Geschenk angeben; und Zurückhaltung gehört hier zum guten Ton. Verpacke dein Geschenk nur nicht in Weiß, denn das ist eine Trauerfarbe.

In Japan und China solltest du niemals vier Stück von irgendetwas verschenken, denn die Vier steht für den Tod ist eine Unglückszahl. Schirme und Uhren sind ebenfalls zu meiden. Ein Schirm sagt: „Wir werden uns nicht wiedersehen.“ Eine Uhr drückt aus: „Deine Zeit läuft ab.“ Abbildungen von Füchsen oder Dachsen darfst du gern auf Abstand halten, da diese Tiere vor allem in Japan Falschheit und Verrat symbolisieren.

Wichtig: Überreiche dein Geschenk stets mit beiden Händen. Das wird als höflich angesehen und drückt deine Wertschätzung aus.

Schenken in Indien: Ein Geschenk für ein Geschenk

Auch hier eignen sich kleine Präsente wunderbar, um Freundschaften und Beziehungen aufzubauen. Beschenkst du auch die Kinder, machst du dir die ganze Familie zu Freunden. Sorge auf jeden Fall dafür, dass du ausreichend Geschenke im Gepäck hast, falls du selbst etwas geschenkt bekommst. Geschenke werden in Indien nämlich stets mit einem Gegengeschenk honoriert.

Die Kuh wird im Hinduismus als heiliges Tier angesehen. Also besser keine Produkte aus Rindsleder verschenken. Dafür gelten Hunde bei den Muslimen in Indien als unrein. Von Figürchen, Plüschtieren und Spielzeugen, die einen Hund darstellen, solltest daher lieber absehen. Mit Geschenken, die einen Bezug zu deinem Heimatland haben, bist du aber auch hier auf der sicheren Seite.

Wichtig: Wie im arabischen Raum, wird auch in Indien die linke Hand als unrein angesehen, weshalb du dein Geschenk unbedingt mit der rechten Hand überreichen solltest.

In anderen Ländern schenkt man anders

Wie du siehst, gibt es beim Schenken in anderen Ländern so einige Besonderheiten zu beachten. Selbstverständlich erhebt unser Artikel keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Frag am besten einen Experten für die jeweilige Kultur um Rat, bevor die Reise losgeht. So kannst du sicherstellen, dass deine Geschenke auch wirklich gut ankommen und Freude machen.

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